Juli 2022
das CEMVA-Team hatte in diesem ersten Semester des Jahres 2022, nach eineinhalb Jahren COVID-Pandemie, wieder viel zu tun. Unseren Kindern vom Land fehlt es an Größe und Gewicht. Bei ihrer Ernährung zu Hause fehlt es an Gemüse, Fleisch, Milchprodukten und Obst weshalb unsere zwei Mittagstische mit der Hausaufgabenbetreuung in Alegría und Villa Armonía sehr wichtig sind. Für die Erhaltung der Qualität der Ernährung benötigen wir dringend Ihre Unterstützung und sind daher sehr dankbar für die schon langjährigen Hilfen. Bis Februar wurden den Familien monatlich 200 Bolivianos in die Hand gegeben oder Gutscheine für den Lebensmittelkauf ausgegeben. An drei Tagen in der Woche wurde auch gekocht und die desinfizierten Kinder holten sich mit genügend Abstand das Essen in einem Töpfchen. Zusammen mit dem wiederaufgenommenen Präsensunterricht in der Schule fand dann auch wieder die reguläre Mittagsessensausgabe an fünf Tagen in den Räumlichkeiten statt.
Drei Lehrerinnen und zwei deutsche Freiwillige in Villa Armonía sowie zwei Lehrerinnen und eine deutsche Freiwillige in Alegría garantieren die Unterstützung der Hausaufgabenbetreuung, die so wichtig ist, da die Mehrheit der Kinder nicht die Möglichkeit hatte, während der zwei Jahre COVID-Pandemie virtuellen Unterricht zu erhalten und sie auch keine Hilfe der Eltern hatten, die in den meisten Fällen Analphabeten sind. Der Unterricht erfolgte mit Mundschutz und Abstandseinhaltung in zwei Gruppen. Die Freiwilligen haben neben der Hausaufgabenbetreuung viele Freizeitaktivitäten angeboten und sich dafür viel einfallen lassen. Die Kinder sind darüber sehr glücklich und dankbar.
Der Winter hat dieses Jahr bereits Ende Mai angefangen und wird sich noch bis zum August hinziehen. Die Landschaft ist ausgetrocknet und in der Nacht kann es sehr kalt werden. Soziale Kampanien im Raum Sucre haben es ermöglicht, dass in diesen schwierigen Zeiten des Winters Decken, Matratzen und Winterbekleidung wie Socken, Pullover und anderes zu den Familien gebracht wurden, die diese Unterstützung dringend benötigen.
So wie in der ganzen Welt die Lebensmittelpreise steigen und Arbeitskräfte fehlen ist dies auch in allen Institutionen des Staates Bolivien der Fall. Dies hat Auswirkungen auf die drei Kindergärten, die das CEMVA seit ihrer Erbauung erheblich unterstützt. Vor der COVID-Pandemie funktionierten die Kindertagesstätten mit 21 Erzieherinnen, die vom Bürgermeisteramt und der Regierung bezahlt wurden. Dieses Jahr wurden für die gleichen Kindergärten nur 14 Erzieherinnen eingestellt, obwohl die Kinderkrippen in Alegria und Villa Armonia B Räumlichkeit für je 28 Kinder haben. In der Kinderkrippe Villa Armonia A können 90 Kinder aufgenommen werden.
Die Kinderkrippen sind eine riesige Hilfe für die Frauen und Familien, die frühmorgens zur Arbeit gehen müssen und keinen sicheren Ort wissen, an dem sie ihre Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren lassen können. Seit der Eröffnung der Kindergärten dieses Jahres bis Ende Juni wurde die Unterstützung mit Lebensmitteln wie Milch, Reis, Nudeln, und anderen durch das Bürgermeisteramt wie vor der Pandemie beibehalten.
Insgesamt wurden jetzt zur Zeit der Winterferien nur ca. 40 Kinder insgesamt aufgenommen. CEMVA würde gern die armen Familien unterstützen und weitere Kinderkrippenfrauen einstellen. Für Essen und Personal müssten jedoch weiter Mittel zur Verfügung stehen. Mit Öffnung der Schulen wurde auch der Unterricht für die Landfrauen in Alphabetisation, Handarbeit und Kochen wieder aufgenommen. Auch die Ausbesserungsarbeiten an drei Kinderkrippen gehen weiter. Türen und Spielgeräte müssen gestrichen werden.
Allen Paten und Spendern ganz herzlichen Dank für die langjährige treue Unterstützung. Karen Hochmann und das CEMVA-Team